Die sportlichen Marken von Fiat Chrysler Automobiles zeigen bei den Schloss Dyck Classic Days (5. bis 7. August 2016) die ganze Bandbreite ihrer Historie. Legendäre Klassiker von Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia am Start. Palette reicht vom kultigen Kleinwagen bis zum Rallye-Weltmeister. Demonstrationsrunden auf dem Kurs rund um das Wasserschloss.
Frankfurt, 26. Juli 2016
Der eine hat 16, an guten Tagen auch mal 17 PS und war in den 1930er bis 1950er Jahren das beinahe 400.000 Mal gebaute Auto für Otto Normalverbraucher. Der andere wurde in Kleinstauflage handgefertigt, gewann dank Kompressor-unterstützten 325 PS und eines genialen Walter Röhrl am Lenkrad 1983 die Rallye-Weltmeisterschaft. Der Fiat Topolino von 1950 und der Lancia 037 Rally sind die beiden Extreme der Fahrzeugpalette, mit denen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) zu den Schloss Dyck Classic Days kommt.
Am ersten August-Wochenende (5. bis 7. August 2016) erlebt das Wasserschloss in der Nähe von Neuss eine der größten Oldtimerveranstaltungen Deutschlands (http://www.schloss-dyck-classic-days.de). Dutzende zum Teil extrem seltener Klassiker präsentieren sich den erwarteten knapp 30.000 Besuchern. Zu den Stars der Veranstaltung gehören legendäre Modell der Marken Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia. Sie sind im Park und auf einem Straßenkurs rund um das Schloss auch in Aktion zu erleben. Fans können sich auf den unvergleichlichen Sound des Kompressormotors im Lancia 037 Rally, der hochdrehenden Renntriebwerke von Abarth 131 Rally und Alfa Romeo Giulia Sprint GTA sowie des für die Formel 2 entwickelten Sechszylinders im Fiat Dino Spider freuen.
Den Bogen in die Gegenwart schlägt FCA Germany bei den Schloss Dyck Classic Days mit einer Ausstellung aktueller Modelle wie der neuen Sportlimousine Alfa Romeo Giulia und dem neuen Cabriolet Abarth 124 Spider. Außerdem sind die Marken Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia mit einem offiziellen Fanshop vertreten.
Fiat: Charismatische Cabriolets
Einen der schönsten und außerdem technisch interessantesten Fiat aller Zeiten schickt Sammler Leo Aumüller zu den Schloss Dyck Classic Days. Der 1966 präsentierte Fiat Dino Spider entstand in Kooperation zwischen Fiat und Ferrari. Die Motorsportler aus Modena brauchten für die Formel 2 ein Triebwerk, das laut Reglement aus einem Serienauto stammen musste. Da kam das Vorhaben von Fiat gerade recht, einen neuen Sportwagen der Oberklasse auf die Räder zu stellen.
Die Konstruktion des Motors erforderte hohen Aufwand. Fiat Chefentwickler Aurelio Lampredi, dem Vater der legendären Zwölfzylinder von Ferrari, fiel die Aufgabe zu, das Renntriebwerk in Zwei-Liter-Version für den Serieneinsatz zu modifizieren. Block und Zylinderkopf bestehen aus Aluminium. Ölwanne, Ventildeckel und Ölpumpengehäuse wurden sogar aus Magnesium gefertigt. Die vierfach gelagerte Kurbelwelle, Pleuel und die nass eingesetzten Kolben sind geschmiedet. Auch die von Magneti Marelli entwickelte Transistorzündung vom Typ Dinoplex C war bis dahin nur in Formel 1 und Formel 2 eingesetzt worden. Lampredi fügte dem Triebwerk allerdings strukturelle Verstärkungen hinzu, die eine Haltbarkeit von mehr als der Länge eines Formel-2-Rennens garantieren.
Das Ergebnis ist ein Sportwagenmotor aller erster Sahne. Kurbelwellendrehzahlen bis zu 8.000 sind kein Problem, die Nennleistung von 160 PS liegt bei 7.200 Touren an - bei einem Serienmotor. Der von Pininfarina designte Zweisitzer erreichte für die Zeit beeindruckende 210 km/h. Zwischen 1966 und Dezember 1968 wurden 1.133 Fiat Dino Spider gefertigt. Die Modellbezeichnung ist eine Hommage an Enzo Ferraris Sohn Alfredo, Kosename Dino.
Der Strahlkraft des Fiat Dino Spider steht der Fiat 124 Sport Spider nur wenig nach, der allerdings in ganz anderen Stückzahlen gebaut wurde. Knapp 200.000 Exemplare des schnittigen Cabriolets fanden zwischen 1966 und 1984 vor allem amerikanische Käufer. Aus der Sammlung von FCA Germany stammt das 1969er Modell, das bei den Schloss Dyck Classic Days an eine weitere erfolgreiche Kooperation zwischen Fiat und Pininfarina erinnert. Und noch eine weitere Parallele zum Fiat Dino Spider besteht: Auch der 1,5-Liter-Motor des Fiat 124 Sport Spider ist mit zwei obenliegenden Nockenwellen, Querstrom-Zylinderkopf aus Leichtmetall und - für die Zeit revolutionär - Zahnriemen aus Kunststoff ein Meisterwerk von Aurelio Lampredi.
Die Präsentation von Fiat auf den Schloss Dyck Classic Days wird ergänzt durch einen Fiat Topolino der Baureihe C von 1950. Die kleine Limousine mit dem praktischen Rollverdeck war seit den 1930er Jahren in vielen italienischen Haushalten so etwas wie ein Familienmitglied. Kein Wunder, dass sie liebevoll „Mäuschen" - auf Italienisch eben Topolino - genannt wurde.
Die historischen Fahrzeuge der FCA Germany bei den Schloss Dyck Classic Days 2016:
Abarth 124 Spider Rally (1973, werksseitig eingesetztes Rallyeauto)
Abarth 131 Rally (1980, Gruppe 4, Rallyeauto von Markku Alén in Alitalia-Lackierung)
Alfa Romeo Giulia Spider (1964, Cabriolet)
Alfa Romeo Giulia 1.6 Super (1973, Limousine)
Alfa Romeo Giulia Sprint GTA (1966, Leichtmetall-Coupé)
Fiat 124 Spider (1969, Cabriolet)
Fiat Topolino C (1950, Limousine mit Rollverdeck)
Fiat Dino Spider (1967, Cabriolet mit Ferrari-Motor)
Lancia 037 rally (1983, Gruppe B, Trainingsauto von Walter Röhrl in Martini-Lackierung)
Lancia Stratos (1974, Werksauto von Sandro Munari in Alitalia-Lackierung)
Lancia Delta Integrale Evo (1992, Gruppe-A-Rallyeauto in Martini-Lackierung)