Stilistische Gratwanderungen zwischen Originalität und absonderlichen Styling-Experimenten sind künftig im Fiat-Konzern verboten - Mainstream ist angeagt. Erstes Oper der Neuausrichtung wird der Multipla, der 2004 einer Schönheitsoperation unterzogen wird. Fiat ändert die komplette Frontpartie, saugt die Speckschwarte unterhalb der Frontscheibe ab und zieht die Motorhaube wie bei einem klassischen Minivan bis zur Unterkante des Windschutzscheibenrahmens hoch. Kühlergrill und Scheinwerfer werden ebenfalls normalisiert. Am Heck werden die Rückleuchten in der Höhe gestutzt und um den Kotflügel herumgeführt. Das sechssitzige Innenraum-Konzept bleibt unangetastet.
Beim neuen Kleinwagen, intern "New Small" genannt, will Turin von Anfang an kein Risiko eingehen. Der in Polen produzierte Nachfolger des Panda und des Seicento rollt ab Herbst 2003 nach Deutschland und soll mehr durch seine inneren Werte als durch Styling-Gags glänzen. Der hoch bauende Viertürer im Schachtel-Look soll trotz seiner Kürze (3,68 Meter) viel Platz im Innenraum und ein hohes Maß an Variabilität bieten. Zudem ist er mit dem derzeit kleinsten und modernsten Common-Rail-Turbodieselmotor der Welt (1,3 Liter, 70 und 85 PS) lieferbar. Die im Dezember auf der Bologna Motorshow gezeigte Studie Simba mit höher gesetzter Karosserie, Anbauteilen und Allradantrieb gab bereits einen Ausblick auf eine im Herbst 2004 folgende 4x4-Variante. Ihr wird zum gleichen Zeitpunkt noch eine zweitürige Version zur Seite gestellt.
Zweiter Stützpfeiler des Fiat-Programms ist die Punto-Reihe, die im Frühsommer einem Facelift unterzogen wird (neue, für Zwei- und Viertürer identische Front und modifiziertes Heck, neue Dieselmotoren). Sie wird im Herbst um einen viertürigen Kompaktvan ergänzt, von dem soll es 2005 auch eine Allradversion geben soll.
Im selben Jahr debütiert die Neuauflage des Punto, die dann auf gemeinsamer Plattform mit der nächsten Opel-Corsa-Generation basiert. Und auch ein preisgünstiger leichter Geländewagen im Stil des Toyota RAV4 kommt 2005. Auf 2006 verschoben ist die als "New Large" apostrophierte Mittelklasse-Reihe, die das Programm mit einer Limousine und einem großen Kombi nach oben abrunden soll. Ein bestehender Design-Entwurf wurde gekippt. Die Neuauflage wird wahrscheinlich auf die Epsilon-Plattform von GM (Opel Vectra) gestellt.