Beiträge von aebz90

    Und noch ein kleines Update:
    Scheinbar interessiert es niemanden so wirklich, aber vielleicht hat ja jemand mal dasselbe Problem...
    Also am Wochenende habe ich das Wastegate-Gestänge wieder gangbar gemacht. Man spürte schon einen Unterschied von vorher zu nachher. Das Ganze geschah von unten aus einer Grube heraus. Von oben kommt man da nicht ran, ohne andere Teile zu demontieren.


    Jedenfalls lief der Motor bei der anschließenden Testfahrt recht gut - subjektiv empfunden etwas weicher bzw. geschmeidiger. Heute allerdings, nach ca. 40km Autobahn und anschließenden 10km Rollen mit geringer Drehzahl größtenteils unter 2000 U/min), ging wieder die Motorkontrolleuchte an. Diesmal war es aber Fehlercode P0401 - unzureichender Agbasrückführungsstrom. Ich werde das weiter beobachten. Fallls notwendig, gab es hier im Frum ja bereits eine sehr gute Anleitung zum Reinigen des AGR.
    Irgendwo hatte ich mal aufgeschnappt, dass das AGR auch angelernt werden muss. Vielleicht hängt der neue fehlercode damit zusammen? So nach dem Motto, dass das Wastegate jetzt wieder ordentlich funktioniert und das AGR aber noch die fehlerhaften Werte eingespeichert hat und die neue ordentliche Funktion vom Wastegate jetzt als fehlerhaft interpretiert?


    Beste Grüße
    André

    Ich gebe mir mal selber eine Antwort, vielleicht hilft es irgendwann noch jemandem weiter:
    Nach einiger Recherche im Internet habe ich wohl die Ursache des Problemes gefunden. Ich konnte es aber noch nicht testen, da ich erst am Wochenende wieder Zeit haben werde, am Auto rum zu schrauben. Es gibt auf Youtube ein Video, in dem erklärt wird, wie man das Wastegate wieder gangbar macht. In der Beschreibung steht, dass das Problem des öfteren auftritt. Dort ist die Rede von einem Turboloch unterhalb 2000 U/min und das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte bei knapp 3000 U/min im 4. und 5. Gang. Das trifft genau auf mein Problem zu. Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=WmeCtn7jGtk


    Letztendlich ist es ja auch logisch, da über das Wastegate der Ladedruck gesteuert wird. Wenn dies nun sonderbar stark verrußt oder anderweitig verdreckt ist, klemmt die Steuerstange, die durch die Unterdruckdose betätigt wird. Der Abgasstrom wird dann entweder in niedrigen Drehzahlen zu stark umgeleitet, also geht erst gar nicht durch den Turbo, sodass das Turboloch stärker ausfällt. In der anderen Richtung, wenn bei höheren Drehzahlen viele Abgase durch den Turbo gehen, welche eigentlich teilweise durch das Wastegate gehen sollten, dieses aber nicht korrekt arbeitet, entsteht zu viel Druck (da es kein VTG-Lader ist, welcher den Ladedruck mittels veränderlichen Schaufeln steuert). Bei mir hat sich das auch so wie Chiptuning angefühlt. Ich habe zwar keinen Vergleich, aber das Drehmoment kam mir teilweise recht stark vor für dieses kleine Motörchen- zu hoher Ladedruck. Andererseits steht in einem Datenblatt vom Motor, das das maximale Drehmoment bei 1750 U/min anliegen sollte. Da merke ich aber noch gar nichts aufgrund des Turbolochs.
    Das Problem soll wie gesagt bekannt sein und man kann es beseitigen, indem man die Steuerstange vom Wastegate mit WD40 einsprüht, etwas einwirken lässt und dann die Stange mit einem langen Schraubenzieher hin und her bewegt. Ich kann es aber wie gesagt erst in einigen Tagen testen.


    Gruß,
    André

    Hallo allerseits,


    das ist mein erster Thread, weswegen ich mich kurz vorstellen möchte: Ich bin der André, komme aus Magdeburg und fahre neben einem 2010er Chevrolet Camaro noch einen 2008er Fiorino mit dem 1.3er Diesel mit 75PS als etwas alltagstauglicheres Fahrzeug;)
    Ich selbst bin 27 Jahre alt und bin beruflich Entwicklungsingenieur in einer kleinen Hubschrauberfirma. Privat habe ich auch gerne mit Technik zu tun (Autos, Motorräder), treibe aber auch gerne Sport und gehe auf Reisen.


    Nun zum Problem:
    Ich hole mal etwas weiter aus mit dem kauf des Fahrzeuges. Es war ein Gebrauchtwagen von einem relativ großem KFZ An- und Verkauf. Ich habe den Fiorino letztes Jahr im Oktober gekauft. Beim Abholen habe ich einen Kumpel mitgebracht, der das Fahrzeug zu mir fahren sollte. Er hat den Fiorino dann ca. 3 mal absaufen lassen beim Losfahren. Ich dachte mir dabei schon "oh, eigentlich kann der doch besser Auto fahren, aber was solls....".
    Bei mir angekommen habe ich den Camaro abgestellt und bin dann selber den Fiorino gefahren. Dabei merkte ich, dass er wirklich Null Leistung bringt. Beschleunigen auf 50 km/h hat schon eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Ich dachte mir, dass ich wohl am nächsten Tag leider wieder zum Verkäufer muss, um das zu beanstanden. Nachdem ich kurz danach allerdings tanken war (es hat glaub ich gezischt beim Öffnen des Tankdeckels), brachte er seine volle Leistung, sodass ich mir nur dachte, dass der wohl zu lange stand oder was auch immer. Ich habe jedenfalls nichts mehr beanstanded.


    Einige Wochen später habe ich selbst Luft- und Kraftstofffilter gewechselt und nachdem dann etwas später eine Meldung kam, waren auch die Glühkerzen dran. Dabei habe ich festgestellt, dass eine wirklich sehr stark verrußt war.
    Wiederum einige Wochen später (ich glaube im Februar) geschah folgendes: Ich wollte aus einem Dorf etwas bergauf herausbeschleunigen. Der Motor war bereits warm (vorher schon 30km gefahren). Im 4. Gang bei ca. 2800 Umdrehungen ging der Motor in den Notlauf. Ich hatte selber einen OBD Scanner fürs Handy zur Hand und habe in der Mittagspause schnell den Speicher ausgelesen. Fehlercode: P0234 "Turbo Overboost Conditions", also zuviel Druck vom Turbolader. In der Werkstatt meinte man zuerst, dass es sporadisch auftritt. Doch nachdem der Fehler wieder kam und ich am nächsten Tag das Auto frühs in der Kälte nicht mehr starten konnte, wurde das Fahrzeug vom ADAC gestartet. Wir mussten den Starter sehr lange laufen lassen, sicherlich über eine Minute, bis dann unter Zuhilfenahme von Startspray der Motor endlich wieder an ging. Danach ging es sofort in die Werkstatt wo nach der Fehlersuche letztendlich die Injektoren getauscht wurden. Das Problem war beseitigt und ich war glücklich, zumal alles auf Gewährleistung lief. Ab und zu ließ er sich danach beim Starten ein paar Umdrehungen mehr Zeit, als gewohnt, doch ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Ich war bisher nur Benziner gewohnt und dachte mir, dass ein Diesel je nach Außentemperatur vielleicht manchmal etwas länger braucht.


    Doch nun folgendes: Der Fiorino stand vorletzte Woche eine ganze Woche lang rum, da ich im Urlaub war. Also ich abends mit der Bahn wiederkam, ließ er sich gut starten und hat mich die kurze Strecke von 3km nachhause gefahren. Am nächsten Tag musste ich gleich wieder zur Arbeit. Ich habe das Auto ca. 3km durch die Stadt bewegt, bevor es dann auf die Stadtautobahn ging. Die Kühlmitteltemperatur war glaub ich schon warm, doch der Motor sicherlich noch nicht ganz. Beim Beschleunigen im 4. Gang trat das gleiche Problem auf wie früher mit dem selben Fehlercode. Am nächsten Tag ließ er sich auch wieder schlecht starten (Starter ca. 3 Sekunden). In der Werkstatt meinte man, dass ich zu viel Stadtverkehr fahre und mal öfters auf der Autobahn Vollgas fahren solle, da wahrscheinlich die Drosselklappen zugesetzt sind. Das hatte ich bis dato nur ein Mal gemacht, da ich so gut wie nie auf der Autobahn unterwegs bin. 160 hat er aber geradeaus geschafft, 170 bergab.
    Meiner Meinung nach kann es aber nicht sein, dass man ein Auto unbedingt "freibrennen" muss. In anderen Ländern, wo man auf Schnellstraßen maximal 140 fahren darf, ginge das doch gar nicht... Andererseits gibt es doch Freibrennzyklen im Motorsteuergerät, die das eigentlich regeln sollten. Eine Meldung darüber erschien bei mir aber noch nie.


    Jedenfalls habe ich selber noch 2 Testfahrten gemacht, da ich mit dem OBD Scanner auch afzeichnen kann. Es hat sich herausgestelt, dass der Fehlercode kommt, sobald der Überdruck vom Turbolader 1,5bar beträgt. Das geschah bei der ersten Testfahrt bei nahezu Vollgas im vierten Gang bei 2800 U/min. In kleineren Gängen kann ich eigentlich immer höher drehen, ohne dass der Fehler kommt. Bei der zweiten Fahrt habe ich nicht so doll beschleunigt, sodass er keinen Fehler generiert hat und höher drehen konnte.
    Eben wollte ich eigentlich das AGR checken, nach der Anleitung, die hier im Forum zu finden ist. Aber das war mir dann doch zu viel Aufwand, zumal es eigentlich eine Aufgabe der Werkstatt ist. Jedenfals habe ich dann nochmal die Glühkerzen ausgebaut um zu gucken, ob dort wieder eine übermäßig stark verrußt ist. Die 3 linken waren alle in Ordnung. Die rechte ließ sich sehr schwer drehen, doch als ich sie draußen hatte, konnte man sehen, dass sie sehr verrußt war. Allerdings nichts festgebranntes, sondern etwas öliger Ruß. Der Motor lief davor zum Zwecke des Rangierens auf dem Hof ungefähr 10 Sekunden. Als ich die Kerze wieder reinschrauben wollte, ging sie auch schwer rein, sodass ich sie nochmal raus nahm. Da war sie schon wieder völlig verrußt, sodass ich davon ausgehe, dass der Raum dort drinnen völlig mit Ruß zugesetzt ist. Generell nach einem Startvorgang kommt auch recht viel blau-weißer Rauch hinten raus. Eventuell läuft dieser eine Zylinder gar nicht richtig? Mein Vater meinte auch, wenn ich mit warmen Motor ankomme, kommt auch recht viel weißer Rauch hinten raus.
    Also es gibt nun eigentlich zwei Problem:


    -einerseits das teilweise schlechte Startverhalten
    -andererseites der Fehlercode P0234


    Nun habe ich mich selber schon belesen: Der 1.3er mit 75PS hat wohl keinen VTG-Lader, sondern nur ein Wastegate. Von daher könnte man schon mal ausschließen, dass die VTG zu schwergängig geht. Das Wastegate könnte andererseits den Druck auch nicht ordentlich ablassen, keine Ahnung...


    Das AGR könte zu viele Abgase zu den Frischgasen zumischen, sodass die Frischluft zu ölig und rußig ist und deswegen alles im Ansaugtrakt zusetzt. Ein kollege meinte, dass auch der Ladeluftkühler zugesetzt sein kann. Also irgendwo muss ja theoretisch etwas dicht sein, was nicht dicht sein soll, sonst würde ja kein Überdruck entstehen. Oder aber der Lader wird falsch angesteuert und bringt einfach zu viel Druck. Wobei ohne VTG wird er ja theoretisch nur über die Abgasmenge geregelt, welche die Frischluftseite antreibt. Dann muss zwangsläufig bei einem hohen Abgasvolumenstrom ein zu hoher Druck im Ansaugtrakt entstehen, welcher durch das Wastegate so weit wie nötig abgelassen wird? Ich bin jetzt auch nicht so firm in der Dieseltechnik...
    Sicherlich ist eine Ferndiagnose nicht so einfach zu machen, aber vielleicht hat jemand Erfahrungen mit diesem Problem und kann mir ein paar Informationen mitteilen. Ich werde auf alle Fälle nochmal die Werkstatt aufsuchen, doch ich würde vorher gerne möglichst genau wissen, woran ich bin.
    Gruß André