Mich ärgerte diese blinde Diskussion um das Wasser, das angeblich bei der Verbrennung von Ethanol im Benzin entsteht und das Du die Kolbenringe dringt, um das Motoröl zu verdünnen etc.. Da haben wohl einige Experte, auch ein gewisser Ingenieur von BMW, ihr Schulwissen in Chemie vergessen, dass Kohlenwasserstoffe eben zu Wasser und Kohlendioxid verbrennen. Aber tatsächlich verbrennt eine Kohlenwasserstoffverbindung, also auch Benzin, zu Wasser und Kohlendioxid:
Ein Liter Benzin verbrennt zu ca. 0,9 Liter Wasser, mit oder ohne Kat. Bei kühler Witterung und kaltem Motor verdampft es nicht oder nur teilweise und tropft deshalb aus dem Auspuff. Das ist u.a. der Grund, warum der Auspuff irgendwann durchrostet. Am kältesten Punkt (i.d.R. Endtopf) kondensiert das meiste Wasser.
Zum Nachrechnen …. 2 C8H18+ 25 O2-> 18 H2O + 16 CO2
Ein Liter Hexan wiegt 660 g (echtes Benzin liegt eher im Bereich von 750 g/l... aber egal). Ein Mol Hexan wiegt ca. 86 g. D.h. in einem Liter Hexan sind etwa 7,7 mol. Für jedes Hexan-Molekül, das verbrennt, entstehen 7 Wassermolekühle (14 H + 7O -> 7 H2O). Das ergibt also 7 * 7,7 mol/l = 53,9 mol Wasser. 1 Mol Wasser wiegt ca 18g. 53,9 mol * 18g/mol = 970 g also ca. 1 kg also ca. 1 Liter Wasser.
Benzin hat nicht nur die Eigenschaft immer teurer zu werden sondern ist chemisch ein Stoffgemisch. Benzin ist eine Mischung aus überwiegend kurzkettigen aliphatischen (einfachbindigen), olefinischen (doppelbindigen) und aromatischen (u.A. cyclisch delokalisierten) Kohlenwasserstoffverbindungen im Bereich von 4 bis 10 Kohlenstoffatomen pro Molekül.
Zwischen dem von der Tankstelle bekannten Normalbenzin, Super und Super Plus gibt es Unterschiede. Die Menge an Aromaten oder verzweigten Alkanen nimmt vom Normal- bis zum Superbenzin zu, während einfache Kohlenwasserstoffe abnehmen. Das sorgt für eine bessere Klopffestigkeit des Benzins. Das Benzin verbrennt bei hoher Klopffestigkeit erst durch Zündung mit der Zündkerze. Weniger klopffeste Benzinsorten können schon vorher beim Verdichten im Kolben zünden, was man als Klopfen im Motor wahrnimmt. Passiert dieses frühe Zünden häufig wird der Motor dadurch in Mitleidenschaft gezogen und „altert“ schneller. Aromaten, oder genauer Arene und Ether wie tert-Butylmethylether (MTBE) führen auch zum „aromatischen“ Geruch des Benzins. Viele von Ihnen, darunter auch das Benzol sind allerdings krebserregend, weshalb man nicht unnötig im Benzindampf stehen sollte.
Die Benzindämpfe entzünden sich rasch und in kürzester Zeit verbreitet sich der Brand von unten nach oben. Das Feuer entflammt zuerst die Benzindämpfe, da ihr Flammpunkt niedriger ist als der Flammpunkt des flüssigen Benzins. Da die Benzindämpfe eine größere Dichte als die in der Luft enthaltenen Gase haben, sinken sie nach unten. Bei der Verbrennung des Benzins entstehen vornehmlich Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoff und Wasser.
Jenseits der flächendeckenden Negativerfahrungen der Autofahrer muss ich für mich sagen, dass ich (aus Kostengründen und aus Neugier) bisher nur einmal meinen Fiat Panda mit E10 betankt habe und tatsächlich eher etwas weniger Sprit verbraucht habe … und der Panda hat irgendwie flotter beschleunigt und der Motor hat auch nicht geklingelt. Ökologisch halte ich die Etanolbeimischung auch für fraglich.