Beiträge von JD4040

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    Vor genau 35 Jahren revolutionierte der Fiat Ducato mit Vorderradantrieb, leistungsstarken Motoren und üppigem Laderaum das Transportersegment. Heute wird der in über 10.000 Varianten gefertigte Bestseller in weltweit mehr als 80 Ländern verkauft. Sein Erfolgsrezept sind kundenorientierte Vielseitigkeit, leistungsstarke Motoren und hohe Wirtschaftlichkeit.

    Frankfurt, im Oktober 2016
    Die Erfolgsgeschichte kann sich sehen lassen. 35 Jahre nach der Präsentation der ersten Modellgeneration ist der Fiat Ducato einer der beliebtesten Transporter auf Europas Straßen. Daran war am 23. Oktober 1981 beim Produktionsstart (Verkauf in Deutschland ab 1982) noch nicht zu denken. Immerhin, der Fiat Ducato läutete im Transportersegment eine technische Revolution ein. Die Bauweise - vorne quer eingebauter Motor, Antrieb und Tank zusammen mit dem Führerhaus in einem Modul zusammengefasst - und der Vorderradantrieb waren komplett neu.
    Zur Produktion des neuen Transportermodells wurde ein eigenes Werk errichtet, die Società Europea Veicoli Leggeri (SEVEL), auf Deutsch etwa Europäische Gesellschaft für leichte Nutzfahrzeuge. Die Fabrik ist heute eine der größten ihrer Art im EMEA-Wirtschaftsraum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika). 2015 rollte im Val di Sangro (Nähe Verona) der fünfmillionste Transporter vom Band.
    Als wahrhaft „globaler Transporter" wird der Fiat Ducato aktuell in mehr als 80 Ländern verkauft. Berücksichtigt man alle lieferbaren Versionen von Karosserie, Motoren und Radständen, stehen heute mehr als 10.000 Varianten als Kastenwagen, für den Personentransport sowie als Basis für Aufbauten (Reisemobile usw.) zur Wahl.
    Aus Anlass des 35. Geburtstags des Fiat Ducato hat Fiat Professional eine spezielle Kampagne in den sozialen Netzwerken wie Facebook gestartet. Auf der Internetseite http://www.fiatprofessional.com ist außerdem ein emotionales Video zu sehen, dass den Slogan „Wir haben niemals von Erfolg geträumt, wir haben ihn gebaut" zum Inhalt hat.
    Die erste Modellgeneration (Typ 280, 1981 bis 1990)
    Schon die erste Generation des Fiat Ducato überzeugte mit einem neuen technischen Layout. Die Bauweise mit vorne quer eingebauter Motor, Antrieb und Tank zusammen mit dem Führerhaus in einem Modul zusammengefasst sowie Vorderradantrieb ermöglichte eine deutlich bessere Raumnutzung als bei bis dahin verwendeten Konzepten.
    Die streng rechteckig gebaute Karosserie wurde vom Start weg in zwei Dachhöhen sowie in den Varianten Kastenwagen, Kombi, Bus und Pritsche angeboten. Besonders komfortabel war die Busvariante Panorama mit Teppichboden sowie Zusatzheizung und einzeln verstellbaren Sitzen für die Passagiere. Zwei Radstände (2.923 und 3.653 Millimeter) führten beim Kastenwagen zu einem Ladevolumen von bis zu 9,8 Kubikmeter und zwei Nutzlastklassen (1,0 und 1,3 Tonnen) bei einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 2,8 Tonnen. 1984 wurde die erste Generation des Fiat Ducato technisch überarbeitet. Dank schräg gestellter Stoßdämpfer war der Laderaumboden nun durchweg flach. Bei der 1985 neuen Modellvariante Maxi waren bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen. Ab 1989 gab es den Fiat Ducato auch mit Vierradantrieb, der vom österreichischen 4x4-Spezialisten Steyr-Puch stammte.
    Die zweite Modellgeneration (Typ 290, 1990 bis 1994)
    1994 fand der erste Generationswechsel statt. Optische Erkennungszeichen waren unter anderem die in Details geänderte Front, die jetzt einteiligen Seitenfenster, die größeren Außenspiegel und die größere seitliche Schiebetür. Die Leistung des 2,5-Liter-Turbodiesels stieg auf 70 kW (95 PS). Außerdem war erstmals eine weitere zukunftsweisende Antriebstechnologie verfügbar - der Fiat Ducato Elettra fuhr rein elektrisch. Ein dritter Radstand (3.200 Millimeter) ergänzte zusätzlich das Angebot. Am 1. Oktober 1991 wurde ein erster Meilenstein erreicht - der 500.000ste Fiat Ducato rollte vom Band.
    Die dritte Modellgeneration (Typ 230, 1994 bis 2002)
    1994 präsentierte Fiat die dritte Modellgeneration. Aerodynamischer Feinschliff - der cw-Wert verbesserte sich von 0,47 auf 0,35 - und ein modernes Design verpassten der bis dahin kantigen Karosserie deutlich rundere Formen. Ab diesem Zeitpunkt waren außerdem drei unterschiedliche Dachhöhen lieferbar, womit sich das maximale Ladevolumen auf 12,0 Kubikmeter erhöhte. Außerdem etablierte der Fiat Ducato eine technische Neuerung, die heute als Standard bei Transportern gilt: den im oberen Bereich der Mittelkonsole platzierten Schalthebel. Einen zusätzlichen Schub erfuhren die Verkaufszahlen mit der Auszeichnung des Fiat Ducato als „Van of the Year 1994".
    Die vierte Modellgeneration (Typ 244, 2002 - 2006)
    Einen weiteren großen Schritt in Richtung Pkw-Komfort ging der Fiat Ducato 2002. Unter anderem Sitzhöhenverstellung und höhenverstellbares Dreispeichen-Lenkrad hielten Einzug. Auch motorenseitig entwickelte sich der Fiat Ducato weiter. Turbodiesel mit Common-Rail-Einspritzsystem kombinierten ab 2002 hohe Leistung mit niedrigem Verbrauch. Der Fiat Ducato Bipower, der wahlweise mit Benzin oder Erdgas betrieben werden konnte, legte den Grundstein für die Position von Fiat Professional als Europas Marktführer bei Transportern mit Erdgas-Antrieb.
    Die fünfte Modellgeneration (Typ 250, 2006 - 2014)
    Ab 2006 war die fünfte Modellgeneration des Fiat Ducato auf dem Markt. Sie wurde in zahlreichen Karosserievarianten für den Warentransport, als Fahrgestell mit Einzel- oder Doppelkabine und für den Personentransport angeboten. Zur Verfügung standen fünf Längen auf vier Radständen (3.000 bis 4.035 mm) mit einem Ladevolumen bis zu 17 Kubikmeter. Die Motorenpalette wurde gebildet von drehmomentstarken Turbodieseln, die mit der weiter entwickelten Generation der MultiJet Direkteinspritzung ausgerüstet waren.
    Die sechste Modellgeneration (Typ 250, seit 2014)
    Die aktuelle, bereits sechste Generation des Fiat Ducato bietet im Segment die höchste Achslast vorne (bis zu 2,1 Tonnen), die höchste Achslast hinten für Fahrzeuge mit einfacher Hinterachse (bis zu 2,5 Tonnen) sowie die höchste Nutzlast. Erstmals ist der Fiat Ducato darüber hinaus mit Luftfederung an der Hinterachse erhältlich. Seit 2015 steht außerdem wieder eine Variante mit Vierradantrieb zur Verfügung, die beim französischen Spezialisten Dangel komplettiert wird.
    Zunächst vor allem in Europa erfolgreich, hat sich der Fiat Ducato längst auch in Russland, Lateinamerika, dem Mittleren Osten und Australien zum Bestseller entwickelt. Als wahrhaft „globaler Transporter" wird er aktuell in mehr als 80 Ländern verkauft, darunter auch in Nordamerika als Modell ProMaster der Marke RAM, die ebenfalls zu Fiat Chrysler Automobiles gehört.

    Verkehrsminister Dobrindt wirft Fiat Tricksereien bei der Abgasreinigung vor. Sein italienischer Kollege hält die Vorwürfe für unbegründet.
    Dobrindt versucht nun, über die EU-Kommission den Druck auf die Italiener zu erhöhen.
    Von Peter Hornung, NDR, und Katja Riedel, WDR
    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt beharrt auf seiner Position: "Deutschland bleibt, auch im Lichte der Ergebnisse der Überprüfungen der italienischen Genehmigungsbehörde, bei seiner Auffassung, dass bei den Fahrzeugen des Herstellers Fiat-Chrysler unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut wurden." Das schrieb der Minister vor wenigen Tagen an EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska. Der Brief liegt WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung vor.
    Schon Ende August war durchgesickert, dass die deutsche Untersuchungskommission zur Abgasaffäre überzeugt ist, dass auch bei vier Typen des italienischen Autobauers technische Auffälligkeiten vorhanden sind. Die Deutschen glauben, dass der Wagen merkt, wenn er gerade einen Testzyklus durchläuft und dann das Abgas stärker reinigt. Der Wagen fahre dann vorübergehend sauberer als im alltäglichen Straßenverkehr.
    Kraftfahrtbundesamt ist machtlos
    Die deutschen Experten glauben: Unter wirklichen Fahrbedingungen kämen neun bis 15 Mal mehr giftige Stickoxide aus dem Auspuff der Fiat-Dieselautos als bei den Zulassungstests auf dem Prüfstand. Fiat und die italienischen Behörden bestreiten das vehement. Und weil die auffälligen Fahrzeugtypen nicht in Deutschland, sondern in Italien geprüft und zugelassen wurden, kann das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) derzeit keine Maßnahmen gegen den Konzern Fiat Chrysler Automobile (FCA) unternehmen.
    Das EU-Recht sieht vor, dass nur derjenige Sanktionen verhängen und Zulassungen entziehen kann, der sie erteilt hat - und das ist Italien. Ein rechtlicher Ausweg, den das EU-Recht böte, wenn Gesundheit oder Umwelt in Gefahr sind, kann in Deutschland nicht beschritten werden, weil die entsprechende EU-Richtlinie nur unvollständig in nationales Recht umgesetzt worden ist.
    Dobrindt will verschärfte Regeln für Abgasreinigung

    Seit Monaten streiten nun das deutsche und das zuständige italienische Ministerium in der Causa Fiat - und Dobrindt will den Fall offenbar nutzen, um auf europäischer Ebene die Vorschriften für die Zulässigkeit von Abschalteinrichtungen bei Motoren zu verschärfen. In den USA dürfen Hersteller Abschalteinrichtungen nur nutzen, wenn sie vor Einbau von den Behörden geprüft und genehmigt wurden.
    In Europa sind sie per se zulässig, wenn sie dem "Schutz des Motors" dienen - eine recht schwammige Definition, die Dobrindt nun präzisieren lassen will. Bisher steht er mit dieser Forderung in Brüssel allerdings ziemlich isoliert da. Doch einen politischen Erfolg in Brüssel könnte Dobrindt dringend gebrauchen, da er seit Beginn der Abgasaffäre unter hohem politischem Druck steht.
    EU soll vermitteln
    Im Konflikt mit Italien soll nun offenbar die EU-Kommission den Schiedsrichter geben. Dobrindt habe "positiv zur Kenntnis genommen", dass die Kommission Italien und Deutschland wegen eines Schlichtungstermins kontaktiert habe, heißt es in dem Brief an Bienkowska vom 13. Oktober. Ende August hatte Dobrindt bereits die Generaldirektion Binnenmarkt in Brüssel um Hilfe ersucht und zudem seinem italienischen Amtskollegen Graziano Delrio mitgeteilt, dass er überzeugt sei, dass auch die Fiat-Abschalteinrichtung unzulässig sei.
    Tricks bei Fiat? "Ausgeschlossen"
    Offiziell hatten die italienischen Behörden ihre Prüfergebnisse, mit denen sie die deutschen Messungen kontrollierten, nie veröffentlicht. Italiens Verkehrsminister Delrio teilte schlicht und einfach mit, dass dabei nichts Unzulässiges gefunden worden sei. Es sei "ausgeschlossen", dass bei Fiat etwas nicht stimme. Anfang Oktober war der Bericht dann aber plötzlich im Internet aufgetaucht, lanciert offenbar von Kritikern der italienischen Behörde.
    Auf Nachfrage von WDR, NDR und SZ sagte das italienische Verkehrsministerium jetzt: "Die Untersuchung zeigt, dass die Fiat-Automobile die Standards erfüllen, die derzeit gültig sind." Weder würden zu viele Abgase ausgestoßen noch sei eine unzulässige Abschalteinrichtung eingebaut.
    Extrabericht für den umstrittenen Fiat500X
    Die Italiener räumten ein, dass es einen weiteren, gesonderten Untersuchungsbericht zum besonders umstrittenen Kleinwagen Fiat 500X gebe, der bei den deutschen Tests im realen Straßenverkehr sehr viele giftige Stickoxide ausgestoßen hatte.
    Was dieser zusätzliche Test ergeben habe, dazu wollte sich das italienische Ministerium jedoch nicht äußern. Beide Berichte will das Ministerium erst veröffentlichen, wenn sie endgültig abgeschlossen sind. Wann das sein wird, blieb offen.

    Der Autozulieferer Bosch scheint tiefer im Diesel-Abgasskandal verstrickt zu sein als bislang bekannt. Das Unternehmen hatte Motorsteuergeräte und Software für VW-Modelle mit illegaler Abschalteinrichtung für den US-Markt geliefert und sieht sich deshalb Zivilklagen in den USA ausgesetzt. Jetzt zeigen Frontal21-Recherchen, dass die Zulieferfirma die Motorsteuerung auch für Dieselautos anderer Hersteller geliefert hat, denen die Verwendung von Abschalteinrichtungen vorgeworfen wird.
    heutejournal
    Der Autozulieferer Bosch scheint tiefer im Diesel-Abgasskandal verstrickt zu sein als bislang bekannt. Nach Frontal21-Recherchen verwenden außer VW neun weitere Autohersteller Bosch-Motorsteuergeräte.
    (17.10.2016)


    von Joe Sperling, Hans Koberstein und Felix Zimmermann
    Neben VW verwenden auch viele andere Autohersteller Bosch-Motorsteuergeräte mit Abschalteinrichtungen. Das zeigen Frontal21-Recherchen. Betroffen sind demnach Modelle von Renault, Mercedes, Audi, Suzuki, Fiat, Porsche, Land Rover, Alfa Romeo und Hyundai. Die Fahrzeuge mit Abschalteinrichtungen sind im Labortest sauber, stoßen aber auf der Straße gesundheitsschädliche Stickoxide weit über dem Grenzwert aus.
    Vorwurf: Illegale Abschalteinrichtungen auch bei Fiat
    Das Bundesverkehrsministerium hatte im April dieses Jahres bei mehreren Dieselautos solche Abschalteinrichtungen aufgedeckt. Mercedes, Porsche und Audi haben inzwischen freiwillige Software-Updates angekündigt, um Zweifel an der Zulässigkeit der Abschalteinrichtung auszuräumen. Hierzu erklärt Bosch auf Nachfrage gegenüber Frontal21: "Nach unserer Einschätzung sind etwas mehr als die Hälfte der betroffenen Fahrzeuge (…) mit Motorsteuergeräten von Bosch ausgestattet." Zu einzelnen Modellen wolle man sich nicht äußern. Man sei gegenüber den Kunden "zur Vertraulichkeit verpflichtet." Bosch-Steuergeräte seien jedoch auch in Fahrzeugen verbaut, deren Abgaswerte unauffällig seien.Jetzt wirft das Bundesverkehrsministerium Fiat vor, illegale Abschalteinrichtungen zu verwenden. Das geht aus einem Schreiben an die EU-Kommission hervor, das Frontal21 vorliegt. Darin stellt das Ministerium fest, dass die Motorsteuerung der fraglichen Fiat-Modelle die Abgasreinigung nach 22 Minuten abstellt. Der für die Zulassung vorgeschriebene Labortest dauert knapp 20 Minuten. Auf Nachfrage, welche Rolle Bosch bei der Programmierung der Abgas-Software spielt, antwortet Fiat: "Wie in der Autoindustrie allgemein üblich, liefert der ECU-Hersteller Hard- und Software.“ Mit ECU-Hersteller ist der Motorsteuergeräte-Hersteller gemeint, also Bosch, wie Fiat bestätigt: "Bosch ist der alleinige Hersteller des genannten Motorsteuergeräts." Fiat weist bis heute den Vorwurf zurück, eine illegale Abschalteinrichtung zu verwenden.
    Zivilklagen gegen Bosch in den USA
    Welche Rolle Bosch bei der Erstellung einer Abschalt-Software spielt, lässt das Unternehmen auf Nachfrage von Frontal21 offen. Zum Fall Fiat äußert sich Bosch nicht und erklärt allgemein, ein Motorsteuergerät entscheide nicht allein über das Abgasverhalten, sondern dies sei Ergebnis des Zusammenspiels verschiedener technischer Komponenten. Wörtlich heißt es: "Ein Zulieferer kann nicht alle Wechselwirkungen und deren Folgen beurteilen, da er in der Regel das Gesamtsystem nicht überblickt."Bosch hat auch Motorsteuergeräte mit Abschalt-Software für die US-Modelle von VW verkauft. Der Autozulieferer wird deshalb in den USA verklagt, unter anderem von dem Bundesstaat West Virginia. Dessen Generalstaatsanwalt beschuldigt Bosch in der Klageschrift, die Frontal21 vorliegt, von der Abschalteinrichtung gewusst zu haben. Das Unternehmen habe "mit VW den Software-Algorithmus entwickelt.“ Bosch hat vor allem wegen der Abgasaffäre in den USA Risikorückstellungen in Höhe von 750 Millionen Euro gebildet.



    Sendehinweis
    Ausführliches zum Thema "Wie tief ist Bosch in den Abgasskandal verstrickt?" berichtet Frontal21 am Dienstag, 21Uhr, im ZDF!